Die Geschichte dieses Verses ist schnell erzählt: Jakob wollte eigentlich Rahel heiraten. Er warb um sie, liebte sie und wurde dennoch von seinem Schwiegervater, Laban, übers Ohr gehauen. In der Hochzeitsnacht schob Laban seine ältere Tochter Lea dem Jakob unter. Im zweiten Anlauf bekam Jakob anschließend dann doch seine geliebte Rahel als Ehefrau zusätzlich zur Lea. Kein guter Start in ein harmonisches Miteinander. Was für eine Tragödie für alle - besonders für Lea. Aber dann mischt Gott sich ein und wir lesen diesen kurzen Vers: Einen der schönsten und romantischsten Einblicke in Gottes liebendes Herz; sichtbar schon im Alten Testament.
1. Gott sieht dich.
Dieser Vers ist die ultimative „Gute Nachricht“ an alle, die denken, dass Gott sie im Leben vergessen hat: Der HERR sieht dein Schicksal. In welchen Umständen du auch immer gerade stecken magst, es bleibt die Wahrheit: Du bist bei Gott niemals vergessen.
Vieles spricht dafür, dass es Lea schwer hatte. Sie war die ältere Schwester, aber sie war scheinbar mit gewissen Makeln behaftet. Die Schrift deutet an, dass sie äußerliche Defizite hatte. Es gab bestimmt Gründe, warum sie, trotz heiratsfähigem Alter, immer noch ohne Ehemann war. Und dass obwohl ihr Vater, ein reicher Mann, so ein Problem eigentlich hätte mit Geld lösen können. Wie muss sich Lea bei all dem gefühlt haben? Untergejubelt zu werden; der eigenen Schwester den Geliebten wegzunehmen; in die wütenden und enttäuschten Augen des Jakob, ihren zukünftigen Ehemann, blicken zu müssen. Was für schreckliche Umstände!
Diese Geschichte zeigt uns aber, wie sehr unser Vater im Himmel sich um uns kümmert. Er kennt unsere Leiden und es macht ihm etwas aus, wenn Ungerechtigkeiten an uns geschehen.
Selbst diese Kleinigkeit (sie war doch nur ungeliebt) schreit bis zum Himmel. So schreit auch deine Not bis zu deinem himmlischen Vater. Was für ein Gott! Sei dir sicher, dass Gott alle deine Tränen sieht.
2. Gott liebt dich brutto.
Hier straft Gott nicht den Jakob, sondern er erhebt die Lea ins Leben, so dass auch sie mit Würde in ihrem Umfeld leben kann.
Aber selbst wenn Gott nicht so eingegriffen hätte, bei Gott gibt es keinen Unterschied zwischen der sonnigen, hübschen und allesgelingenden Rahel und der scheinbar vom Leben vernachlässigten Lea.
Wenn Jesus Menschen begegnete, dann bückte er sich tief und er erhob die am Boden Liegenden, die Kranken und Hässlichen, die vom Leben Vergessenen, die Sünder und die Hoffnungslosen vor aller Augen. Das war bei der Sünderin so (Luk.7, 36-50), das war bei der Ehebrecherin so (Joh. 8, 1ff), das galt der Lea und das gilt auch dir und mir. Jesus liebt uns brutto. Mit allen Makeln und Schwächen.
3. In Gottes Augen bist du schön.
Das dürfen wir glauben. Und das bringt mich zu folgendem Rat und Bitte: „Bleibe kein Opfer“.
- Denn in Gottes Augen bist du schön und wertvoll.
- Denn auch wenn Lea immer noch nicht einen sie völlig liebenden Ehemann hatte, am Ende hatte sie eine große Familie, sie wurde anerkannt und geschätzt und Gott plante sie in seinen Heilsplan ein. Ihre Söhne wurden Teil der zwölf Stämme Israels. Gott hat auch einen Auftrag für dich. Er will auch dich, so wie du bist, einweben in seine Pläne.
- Denn auf das Urteil Gottes kommt es an. Und für ihn war auch Lea ein Ebenbild Gottes. Für ihn bist du schön.