Königin von Saba – Teil 1: Die Königin von Saba wird von Jesus als Zeuge seiner Anklage gegen das unwillige und störrische Israel aufgerufen. Sie dient ihm als positives Beispiel für eine Suchende. Worauf macht uns Jesus hier aufmerksam? Er erzählt, wie diese fremde Frau vom Ende der Welt herkam, um „nur“ die Weisheit von Salomo zu hören. Und als sie die handfesten Auswirkungen sah, die diese Weisheit hatte, bekehrte sie sich zu Salomos Gott (1. Kö. 10, 1-10). Jesu Sätze und die entsprechenden Verse aus dem 1. Buch der Könige lesen sich wie ein moderner Gemeinderatgeber: Seid bereit, denn die Menschen suchen Jesus. Die Königin von Saba steht als leuchtendes Beispiel dieser Suchergeneration. Und für uns und unsere Gemeinden sei sie Ansporn alles zu geben, „damit wir etliche retten“ (1. Kor. 9, 19-22).
1. Die Initiative der Suchenden.
Faszinierend ist die Qualität ihrer Suche. Jesus rühmt sie, für den Weg, den sie auf sich genommen hat. Sie hat sich die Suche etwas kosten lassen. So eine Reise war damals überaus gefährlich. Sie musste ihre Staatsgeschäfte in andere Hände geben und hat dafür sicher viel Unverständnis einstecken müssen. Wir entdecken ihre hohe Initiative und erahnen, wie sie ihre Suche organisierte. Bis dahin, dass sie eine Liste ihrer wichtigsten Fragen vorbereitet hatte. Alles deutet auf eines hin: Sie wollte es wirklich wissen.
Mir kommt die Königin vor, wie eine von denen, die „würdig“ waren, die gute Botschaft zu hören. Was meine ich damit? Jesus forderte seine Jünger einmal auf, wenn sie in ein Haus oder eine Stadt kommen, diese „Würdigen“ zu suchen (Matth. 10, 11-13), diejenigen, die es „wert“ sind. Das ist ein schwer zu verstehender Satz von Jesus. Bei der Königin scheint sich Jesus sicher: Sie war bereit alles zu geben, um die Wahrheit zu finden. Und das wirft er den Halbherzigen vor.
Für diese Initiative und ihren Mut dürfen wir die Suchenden ehren und mit ganzer Hingabe ihre Initiative erwidern.
2. Das Beobachten der Suchenden.
Und dann kam sie zu Salomo und es wird beschrieben, wie sie alles ansah und beobachtete. Dahinter lag sicher folgende Überzeugung, die nicht nur einleuchtend ist, sondern zeitlos auch heute noch gültig ist. Sie war überzeugt, dass wenn Salomo wirklich weise wäre, dann müsste man diese in „allem“ erkennen. An seinen Früchten wollte sie erkennen, ob das, was über ihn und seinen Gott gesagt wird, wahr ist. (Leider ignorieren wir Christen diese Einstellung zu oft.)
Die Menschen werden uns nicht nur zuhören, wenn wir ihnen unseren Glauben erklären. Sie werden schauen, ob unsere Nachfolge von Jesus Auswirkungen hat; ob wir das leben, was wir sagen. Unser Glaube muss einfach Auswirkungen auf alles haben. Sie werden es merken, wie unsere Liebe zueinander ist. Sie werden es aber auch merken, wenn wir uninspirierte Räume und Veranstaltungen haben, wenn unsere Toiletten nicht sauber sind oder wie glücklich unsere Mitarbeiter sind. Und warum? Weil unsere Begeisterung über Jesus sich in allem wiederspiegeln muss. Ja, muss! Die Königin von Saba merkte nach 1. Könige 10 genau das. Sie war „außer sich“, so heißt es, als sie all das bemerkte. Salomos Weisheit hatte Auswirkungen bis zu den Tischmanieren. Und sie schloss daraus auf seinen Gott. Die Suchenden, die zu unseren Gemeinden kommen, erkennen Unstimmigkeiten, Geschwätz, aber auch lebendige Nachfolge.
3. Das Finden der Suchenden.
Jesus sagt, wer mich sucht, wird mich finden (Matth. 7, 7). Die Königin hatte nur die Weisheit Salomos entdeckt und war schon außer sich. Was, sagt Jesus, wenn wir ihn, den Messias, erst erkennen würden. Dann kommt „Freude die Fülle“ in das Leben der Suchenden und ihre Suche hat ein Ende.
Was für ein Vorrecht von uns Christen diese Botschaft weitergeben zu dürfen – und das durch Wort und Tat.