Dieses Buch habe ich vor allem mit der Motivation begonnen, meinem Enkel Weisheiten aus der Bibel weiterzugeben, die in meinem Leben von großer Bedeutung waren. Bibelstellen und Geschichten, die in konkrete Situationen Worte der Korrektur, der Ermutigung oder des Trostes waren. Zu den absoluten Highlights zählt „Isebel“ und ihre Wirkung auf Elia. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich die darin steckende Weisheit mir selbst und anderen habe zusprechen müssen. Es passt in so viele Lebenssituationen von uns. Der Trost und die Klugheit dieser Geschichte waren für mich überlebenswichtig. Praktischer kann Bibellesen kaum sein.
1. Isebel oder Nathan?
Wir führen unser Leben nicht isoliert, sondern mit vielen unterschiedlichen Menschen. Diese Menschen haben eine Wirkung auf uns. Einige feuern uns an, motivieren und ermutigen uns. Aber dann kommen die Tage, an denen wir in der Kritik stehen. Tage, an denen wir uns ausgesaugt fühlen und frustriert sind, wegen den Reaktionen um uns. Und auf einmal finden wir uns, wie der Prophet Elia nach der Begegnung mit Isebel, unter einem Strauch wieder und wollen unseren Dienst quittieren. (Bitte unbedingt das ganze Kapitel 19 lesen).
Die entscheidende Frage, die wir uns immer wieder zu stellen haben:
„ist derjenige, der uns gerade entmutigt und kritisiert, ein „Nathan (2. Sam. 12) oder eine „Isebel“?
Ein schlauer Mann sagte mir einmal: „Wiege deine Kritiker, zähle sie nicht“. Also, ist etwas an dem, was sie sagen dran? Oder wollen uns hier Kräfte einfach nur aus dem Rennen nehmen?
Als Christen stehen wir manchmal in der Gefahr den anderen, der uns gerade hart und ungerecht angeht, um der Nächstenliebe (Feindesliebe) -willen in Watte zu packen und wir denken, dass „Aushalten“ der einzige Weg Christi ist. Die Folgen dieser Lehre sind für uns katastrophal.
2. Die Isebels berauben uns.
Der Punkt bei den Isebels ist, dass sie eine verheerende Wirkung auf uns haben. Sie berauben uns. Sie klauen unsere Freude, unseren Tatendrang, unsere Leidenschaft und unsere Sicherheit in Gott. Sie stellen unsere Berufung in Frage, und sie bringen uns dazu, uns unter einem Strauch zu setzen und als Opfer zu fühlen. Deshalb müssen wir sie identifizieren.
Dabei sind sie leichter zu erkennen als wir denken: Sie poltern los, reden hinter unserem Rücken, „das denke nicht nur ich über dich“, ihr Reden stellt nur in Frage, sie argumentieren aus ihrer Seele (manchmal aus ihrem eigenen Mangel) und sie haben nicht unser Wohl zum Ziel (egal wie sie es auch fromm verklausulieren).
Beachten wir folgende Frage: Fällt uns die Identifikation der „Isebels“ schwer, weil wir uns nicht trauen oder weil wir denken es wäre unchristlich? Doch wir verurteilen jemand nicht und sprechen auch niemanden in die Hölle, sondern wir identifizieren jemanden nur im Bild als „Isebel“ für uns.
3. Gib den Isebels keine Macht.
Bedenken wir: Elia war nun wirklich keine schwache Persönlichkeit oder ein Anfänger im Glauben. Er hatte Gott gehört, hatte in seinem Namen unglaubliche Wunder erlebt und er war standhaft geblieben, bis zu diesem Tag. Diese Wendung in Kapitel 19 überrascht doch sehr, oder? Deshalb: Achtung vor den Isebels um dich. Sie sind überall und ihre Worte treffen jeden. Auch den Stärksten.
Deshalb ist dieser dritte Punkt der ultimative Ratschlag:
Gib den Isebels keine Macht!
Gib den Isebels keine Macht über dich! Dazu ist kaum mehr zu sagen. Jemand sagt zu dir etwas, vielleicht sogar leichtfertig und ohne tiefe Absicht, und du hockst unter dem Strauch und „willst nicht mehr“. No way. Gib Isebel keine Macht über dich. Deutlicher kann ich es nicht sagen: Identifiziere sie und gib den Isebels dieser Welt keine Macht über dich.