Die Krux: Der andere betet auch.

# 5
„... denn siehe, er betet.“Apg. 9, 11LUT

Ananias hat eine besondere Begegnung mit Gott. In einem Gesicht gibt der Herr ihm die klare Anweisung zu Saulus zu gehen und ihm die Hände aufzulegen, damit er wieder sehend wird. Die Reaktion von Ananias ist nicht wie sein Eingangssatz „Hier bin ich, Herr“ vermuten lässt, sondern er fragt bei Gott nach und erinnert ihn an die schlechten Dinge, die er über diesen Saulus gehört hat. Im Umgang miteinander könnte uns dieser kleine Bibelsatz vor so manchem bewahren. Könnte er nicht zu einem geflügelten Wort unter uns werden?

1. Siehe, er betet – Gottes Freude über dich.

Der Satz „siehe, er betet“ klingt wie ein Freudenausruf Gottes. Gott freut sich, wenn wir ihn in der Stille suchen und zu ihm beten. Gott weiß um Saulus, seinen Charakter und seinen Taten. Aber jetzt ist jetzt. Und jetzt sitzt er in seinem stillen Kämmerlein und betet. Wird hier deutlich wie die „Freude im Himmel über einen Sünder, der Buße tut“ wirklich aussieht? (Luk. 15,7).

Es ist dieses Gebet in Stille an dem wir erkennen, wie echt und wahr unsere Bekehrung ist. Es sind diese Zeiten im Gebet und im Bibellesen, die Spiegel für unsere geistliche Gesundheit sind.

2. Siehe, er betet – Sei also vorsichtig mit deinem Bruder.

Dieser kurze Ausruf Gottes vor Ananias möge uns vor Augen kommen, wenn wir uns mal wieder über unsere Glaubensgeschwister empören. Und er möge uns zum Einhalt bewegen. Oder wenigstens zur Besinnung.

Es ist doch so, mein Mitbruder steht auch vor seinen Gott. Genauso unperfekt und mit Schwächen und Fehlern behaftet wie ich. Meine Glaubensschwester betet gerade zu demselben Vater im Himmel wie ich; trotz ihrer Schächen. Würden wir deutlicher Gottes Stimme zu uns sagen hören „siehe, er betet“, wir würden uns über so manche Heftigkeit unserer Beschwerden über unsere Geschwister schämen.

Und diese Bibelstelle zeigt noch eines. Während wir noch bei der Vergangenheit und dem Fehlverhalten verharren, ist Gott schon darüber erfreut, dass auch dieser Sünder, zu ihm kommt und ihm sein Herz ausschüttet. (Matth. 18, 21-35)

Tipp: Handauflegen vor Naserümpfen

3. Siehe, er betet – Gott hört dich.

Es ist eine der Bibelstellen, die uns ermutigen sollte, vor Gott unser Herz auszuschütten. Gott nimmt dich wahr. Gott hört dir zu. Egal wie Saulus sich gefühlt haben mag, Gott hat sein Gebet vernommen. Und das gilt auch dir und mir. Lies den gesamten Vers und lass die Freude darüber dein Herz erfreuen:

  • Er kennt deinen Ort (hier die Angabe der Strassenadresse „Die Gerade Gasse“)!
  • Er kennt dein Haus („das Haus des Judas“)!
  • Er kennt deinen Namen („Saul“)!
  • Er kennt deine Vergangenheit, weiß wo du herkommst („Saul von Tarsus“). Er kennt deine Taten wie kein anderer.

Wenn der Sünder Buße tut und sich Gott naht, dann sei sicher, naht sich ihm Gott und freut sich: „Hey, du betest? Ich mache mich sofort auf zu dir“!

Und was noch wichtig für uns ist: Es ist bedeutender wie Gott dich sieht und beurteilt, als dein Umfeld oder der Ananias um dich!