Wann bist du fertig genug?

# 1
„Was wird man dem geben, der diesen Philister erschlägt?“1. Sam. 17, 26LUT

David kommt als junger Mann zu dem Heer Israels, sieht wie Goliath seinen Gott und das Heer Israels verspottet und in ihm wächst die Entscheidung, selbst gegen den Riesen anzukämpfen. Die erste Tat des jungen Helden. Gleichzeitig fragt er mehrmals, was demjenigen ganz praktisch geschenkt wird, der gegen Goliath kämpft. Darf die Frage erlaubt sein: Wie rein ist seine Motivation wirklich? Wie sein Glaube? Und könnte das für uns bedeuten?

1. Wie rein muss unser Herz sein, damit Gott uns segnen kann?

Sind wir ehrlich: Unsere Motivation ist leider nie ganz perfekt, nie so ganz selbstlos. Immer scheint da noch so viel von uns in uns zu sein. David will hier das Richtige. Er ist bereit alles für Gott zu wagen. Und gleichzeitig scheint es so, dass sich sein Herz auch für den schnöden Mammon, die eigene Ehre (er wird als jüngster Sohn seinen Vater von sämtliche Abgaben und Steuerlasten befreien) und für die Frauen interessiert. Wenn dem so ist, dann darf uns David hier Mut machen, nicht darauf zu warten bis wir „fertig und gut genug sind“ die Riesen anzugehen. Denn du wirst niemals fertig genug sein. Gott gebraucht uns wie wir gerade sind.

2. Wenn wir warten bis wir „heilig genug“ sind, werden wir niemals vom Sofa aufstehen.

Oft gehen in einer Gemeinde die scheinbar frommen Ratschläge herum, dass wir erst noch tiefer im Glauben, reiner in den Motiven und mehr im Gebet stehen müssen bevor wir uns dem Auftrag widmen können. Und es stimmt, tieferer Glaube, reinere Herzen und anhaltendes Gebet sind Grundtugenden, nach denen wir uns ausrichten müssen. Aber wenn die christlichen Helden gewartet hätten, bis sie „das“ vermeintliche Level, das sie ermächtigt für Gottes Reich zu handeln, erreicht hätten, dann wäre so manche gute Tat nie geschehen und die gottlosen Riesen würden immer noch das Heer des lebendigen Gottes verspotten. Deshalb noch einmal: Warte nicht. Du bist niemals fertig genug.

3. Gott will uns gebrauchen obwohl wir nicht „genug“ sind.

Das ist so tröstlich zu wissen, dass Gott David beruft und gebraucht, obwohl er ihn kennt. Gott hat keine Illusionen über David. Und Gott hat auch keine Illusionen über uns. „Wir haben ihn versucht durch die Taufe zu ertränken. Aber der alte Adam kann schwimmen“ wird Luther zitiert.

Die Bibel berichtet uns von Davids Herz brutto. Ja, sein ganzes Herz brennt für seinen Gott. Aber es sind auch noch dunkle Seiten in ihm (und wer seine Geschichte kennt, weiß, was noch alles passieren wird). Aber bedenken wir, dass das Gott nicht davon abhält, David zu berufen, ihn zu lieben, und ihm sein Volk anzuvertrauen.

Gott baut sein Reich mit uns; den Davids, den Petrussen, den Simsons und mit Dir und mit mir. Uns gibt es auch nur brutto. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel. Sind wir also so gnädig mit uns und den Geschwistern wie Gott es auch ist. Und warten wir nicht auf den „heiligen Zustand“ bevor wir endlich aufstehen.