Was passiert, wenn Menschen „sich zu Jesus bekehren“? Wie kann ich mir „mein Leben Jesus geben“ vorstellen? Levi, ein scheinbar stadtbekannter Zöllner in Kapernaum, (vielleicht wuchs er sogar mit den anderen Jüngern gemeinsam auf) erlebte den aufregendsten Tag seines Lebens. Trotz seines frommen Namens und dem damit verbundenen Wunsch der Eltern, er möge den frommen levitischen Weg einschlagen, lief irgendetwas in seinem Leben gewaltig schief. Und dann kam diese Begegnung mit Jesus. Jesus, der immer auf der Suche nach den verlorenen Schafen ist, veränderte das Leben des Levi in diesen Sekunden komplett. An Levi wird deutlich, was Bekehrung, was Nachfolge und was Christ werden ausmacht. Vielleicht nutzen wir diese Geschichte, um uns heute wieder mal an unseren eigenen „besonderen Tag“ zu erinnern.
1. Jesus sieht! Jesus ruft!
Alles beginnt bei jedem von uns damit, dass Jesus uns sieht und auf uns zukommt. Er liebt. Er ruft. Es war nicht Levi, sondern Jesus kommt und klopft an die Tür seines Lebens.
Das zu erkennen und zu erleben, ist der beste Tag unseres Lebens. Da ist jemand, der egal wer ich bin, woher ich komme, welche Last und Schuld ich herumtrage, mich sieht, seinen Tagesablauf unterbricht und mich zu sich ruft. Es gibt nichts Vergleichbares. Wir sind seine „Erwählten“. „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt“ sagt er seinen Jüngern zu, als es um seine Intimität mit ihnen geht. (Joh. 15, 16) Unsere Erlösung war kein Zufall sondern entspringt aus seinem uns wahrnehmen und seiner Erwählung. Wie sollte unsere Reaktion darauf sein?
2. Alles ist alles.
Nur Lukas nimmt dieses Wort zur Hilfe, um die Lebensveränderung des Levi genau zu beschreiben. Lukas, der recherchiert und nachgefragt hat, scheint von allen das gleiche erzählt zu bekommen: „Der Levi, für den bedeutete es wirklich alles aufzugeben“; „wir anderen hatten alle einen doppelten Boden. Zur Not konnten wir wieder fischen gehen. Aber für Levi gab es nie wieder ein zurück“. Levi ging mit seinem Lebensboot an ein fremdes Ufer an Land und dann verbrannte er sein altes Boot. Nie mehr zurück.
Die Konsequenzen seiner Entscheidung sind schnell zu erkennen:
- Er verließ seinen Job, ohne einen neuen zu haben.
- Er riskierte sein komplettes soziale Umfeld ohne ein neues zu haben. Die Juden missachteten ihn bereits und vielleicht werden das auch seine alten Zöllnerfreunde tun.
- Und er warf auch seine bisherigen Werte über Bord.
Jesus ruft - und es hatte auf alles Auswirkungen; und das sofort. Nicht erst morgen oder in zwei Jahren wenn das Haus abbezahlt ist. Levi stand sofort auf und ging auf die andere Seite des Tisches. Wenn Jesus ruft, dann heißt es volle Kraft voraus.
3. Alles, weil er uns alles gab.
Levi verließ alles, weil er den erkannte, der würdig ist, dass man alles um seinetwillen aufgibt. Er hatte die eine köstliche Perle gefunden (Matth. 10, 44-46) für die kein Preis zu hoch war. Und Jesus enttäuschte ihn nicht.
Als Levi sich Jesus ganz anvertraute, da wusste er noch nicht, zu was „alles“ der Sohn Gottes bereit war. Unser „alles“ steht in keinem Verhältnis zu dem „alles“ von Golgatha.
Jesus sucht heute wie damals Menschen wie Levi, Menschen wie uns. Menschen, die auf dem falschen Platz im Leben sitzen. Jesus sieht sie und er will sie mit ewigem Leben beschenken. Hören, Aufstehen, alles verlassen, Jesus in das Leben aufnehmen.