Der gesenkte Blick

# 20
„Als sich Josua bei Jericho aufhielt, erhob er seine Augen und sah einen Mann, der vor ihm stand, ein gezücktes Schwert in der Hand. Josua ging auf ihn zu und sprach zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?“Josua 5, 13Jerusalemer

Josua vor Jericho - Teil 1: 

Das normale Leben war in Israel fast eingekehrt. Das aus Ägypten ausgezogene Volk war im verheißenen Land angekommen und sie feierten dort zum ersten mal das Passahfest. Kurz danach hörte die göttliche Versorgung durch das Manna auf. Das verheißene Land musste nun erobert werden und die vielen Menschen mussten versorgt werden. All das lag auf Josuas Schultern. Jericho stand wie eine Mauer, wie ein Berg vor ihm. Josua inspizierte die Lage. Mit den Waffen Israels war sie uneinnehmbar.

1. Der gesenkte Blick.

Manchmal legt sich eine Last auf unser Leben und die Herausforderungen sind kaum zu meistern. Josuas Kopf scheint gesenkt. Mit dieser Haltung konnte er die Mauer, die Lage kaum ausmachen. Und erst recht konnte er so nicht die Möglichkeiten Gottes erkennen. 

Wenn wir unseren Blick nach unten senken, und haben wir noch so einen guten Grund, dann werden die Berge um uns immer höher, die Mauern der Herausforderung immer dicker und manchmal wird unser Leben immer einsamer. Warum war Josua denn alleine unterwegs? In diesen Situationen sind wir Menschen leider viel zu oft alleine. Manchmal gewollt. Manchmal ungewollt. 

2. Der erhobene Blick.

Oft geht es uns Menschen wie Josua. Wir stecken in Herausforderungen und Sorgen und fragen uns „wo bist du Gott?“. Und je mehr unser Blick auf die Sorgen gerichtet sind, desto weniger können wir ihn erkennen. Deshalb müssen wir unseren Blick aufrichten - weg von den Sorgen, weg von der Einsamkeit, weg von den Mauern. Ansonsten können wir den Frieden, die Nähe und die Stärke unseres Gottes nicht wahrnehmen. Denn die gute Nachricht ist: Du bist nicht alleine. Auch nicht vor deinem Jericho. „Alle Tage bin ich bei dir“ sagt Jesus (Matth. 28, 20). Deshalb erhebt eure Häupter (Luk. 21, 28). Gott ist da, immer zur rechten Zeit. Manchmal erkennen wir ihn nicht. Aber er ist da. 

Und wie geht „den Blick heben“ praktisch? Philippus, ein Jünger Jesu, trifft unsere Gedanken, als er Jesus fragte: Herr, zeige uns den Vater; so ist es genug“ (Joh. 14, 8-9) Jesu Antwort ist so einfach: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“. Erheben wir also unseren Blick auf Jesus, beten wir, setzen wir uns seinen wunderbaren Worten aus. Dann haben es die Sorgen schwer, unser Leben zu dominiere (Matth. 6, 25-34). 

3. Gott ist einsatzbereit - Deshalb sei mutig und stark. 

„Sei mutig und stark“ – Diese zentrale Aufforderung Gottes an Josua einige Zeit davor (Jos. 1, 9) - hier setzt Josua es um und begegnet während er los geht seinem Gott, der sein Versprechen, bei ihm zu sein, einhält. Vielleicht ist Gott für dich näher als du denkst. Gott zeigt sich Josua als der, dem alle Macht gegeben ist. Gott hat das Schwert in der Hand, gezückt und bereit zu helfen und zu schneiden.

Josua handelt bildhaft für uns: Gott ist mit gezücktem Schwert einsatzbereit für dich da. Deshalb gehe auf ihn zu. Mache dich auf. Erhebe deinen Blick.

Siehe auch #21