Leben in der Krise – Teil 3:
Jesus wendet sich dem verwirrten und verunsicherten Petrus zu. Nach diesem Gespräch, so scheint es, war alles anders. Diese wenigen Worte Jesu haben eine unglaubliche Kraft. Sie haben die Kraft der Heilung, die Kraft des Trostes, der Ermutigung und der Wiederherstellung. Sie sind die ultimative Antwort Gottes an die zweifelnde und verzweifelte Seele schlechthin. Auf eine besondere Art ergänzen Jesu Worte die gestrige Reaktion Gottes an Jeremia (Jer. 15, 18 und 19; #24 + #25). Vielleicht entspricht sie sogar Gottes Antwort an Jeremia mehr als wir beim ersten lesen empfinden. Jesus bringt das, was wirklich wichtig ist, was wirklich geklärt werden muss, was wirklich beantwortet werden muss, auf den Punkt. Es kann so einfach sein: Die richtige Frage - die richtige Antwort - die richtige Zukunft – und die ungefährlicher werdende Vergangenheit.
1. Nicht „habe mich lieb“, sondern „hast du mich lieb“.
Jesus antwortet dem gefallenen und von sich selbst enttäuschten Petrus, seinem wichtigsten Mitarbeiter, nicht mit einem Liebesgebot „Das hat jetzt nicht so geklappt. Deshalb noch mal: du sollst mich lieben“.
Ein Leben ist lange und wir machen viele sonderliche Erfahrungen mit Jesus, mit seinen anderen Nachfolgern und vor allem mit uns, so dass wir von Zeit zu Zeit verwirrt sind. Wir fragen uns „Was stimmt hier eigentlich?“ Wir bezweifeln unser bisheriges Leben und unseren Glauben. Uns fehlt der Blick für die Wahrheit. Alles ist so verschwommen und wir haben den Eindruck wir verlieren den Boden unter den Füßen.
Zu Petrus, zu dir und mir kommt der Auferstandene dann nicht mit erhobenem Zeigefinger. Seine Therapie ist die der Liebenden, die nach dem wichtigsten suchen: Die Wiederliebe das anderen.
2. Wie steht es mit deiner Liebe zu ihm?
Keine Frage ist in deinem Leben von größerer Bedeutung. Wenn wir keine Liebe zu Jesus haben, dann wäre alles umsonst. Das ist das, was bleibt. Das ist die wichtigste Nachfrage Jesu in deinem Leben. Wenn ihn etwas interessiert, dann das.
Es steht und fällt alles mit seiner Liebe zu uns- und es steht und fällt alles mit der Reaktion seines Gegenübers. Möge sie seiner gleichen. Darauf kam es Gott schon immer an (1. Mose 1, 26). Deshalb diese Frage.
Die Frage war aber doch nicht für Jesus wichtig. Er wusste alle Dinge. Diese Frage war für Petrus wichtig. Denn er schien die Liebe zu Jesus zu vergessen. Verlor Petrus das wesentliche aus den Augen? Gab er seinen Umständen die Macht über sein Leben?
Jesus kann auf die Missions- und Gemeindearbeit von Petrus verzichten. Aber er will nicht auf dessen Liebe zu ihm verzichten. Dann wäre alles vergeblich gewesen. Und was für Petrus gilt, gilt auch für jeden von uns.
„Make your Vision clear“ – dieser berühmte wahre Rat. Er gilt vor allem anderen auf diesen Punkt in unserem Leben.
3. Wie steht es mit seiner Liebe zu dir?
Die Beziehung von mir zu Jesus hat eine Basis: Seine Liebe zu mir. Vor dem Crash hat Jesus das Versagen-Potential von Petrus gesehen („wenn du dann umkehrst, so stärke deine Brüder“ Luk. 22, 32). Es hinderte ihn nicht daran ihm weiter zu vertrauen, ihm zu vergeben und ihn mit seiner Liebe zu überschütten.
Deshalb steht dieser Satz „ich liebe dich Petrus“ nicht wörtlich hier und Petrus braucht ihn auch scheinbar nicht zu hören – weil, das ist gesetzt. Unverrückbar. Jesu Liebe zu Petrus ist unstoppable. Ever.
Jesus bewies es in dieser schrecklichen Nacht auf Golgatha. Und das auch für dich und mich. Und das hat das Potential für jedes „raus aus der Krise“.