Bloß nicht Hinten anstellen

# 23
„Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf.“Mk. 2, 4LUT

Die ganze Stadt war auf den Beinen. Jesus war da. Und dann doch wieder nicht. Leider war Jesus nicht in einer öffentlich zugänglichen großen Halle, auf Großbildleinwand oder in der Fußgängerzone, sondern er wählte einen viel zu kleinen Raum ohne Übertragungsmöglichkeit nach draußen. Die Menschen standen sich gegenseitig im Weg. Lange Schlangen bis raus auf die Straße. Wie lange würde Jesus wohl dort drinnen bleiben? Und dann kommen die vier mir dem Kranken. Eigentlich heißt es ja „Hinten anstellen“.

1. Das Richtige tun.

Die vier Freunde hatten keine Anweisungen bekommen, wie das Problem, dass sie nicht zu Jesus kommen konnten, gelöst werden sollte. Wer weiß, welchen Weg sie schon zurückgelegt hatten. Stellen wir uns die Diskussion zwischen den fünf vor dem Dachabdecken vor? Jeder der fünf hatte bestimmt seine Eigenart: der Ängstliche, der Draufgänger, der Vordrängler, der Introvertierte, und erst Recht der Kranke, der diese Umstände machte.

Aber egal wie die Entscheidung, das Dach abzudecken, zustande kam, sie darf uns seit Jahrtausenden motivieren:

  • Menschen nicht zu Jesus zu bringen, ist keine Option.
  • Warten und Verschieben auf später, ist keine Option.
  • Nichts darf uns aufhalten zu Jesus zu kommen.

Wenn wir wissen was das Richtige ist, dann volle Kraft voraus. Lasst uns von Umständen und Gegenwind niemals abhalten, geistlich richtige Dinge zu tun. 

2. Ausgedrückter Glaube.

Ich bin überzeugt, dass die Entscheidung das Dach abzudecken eine Folge des Abwägens von Argumenten war. Aber sie bauten in diesem Abwägen eben auch das Argument des Glaubens an Jesus ein. Jede Wette hatten die vier von Jesus schon gehört. Scheinbar in kurzer Zeit, denn so lange war Jesus noch nicht aktiv, war in ihnen dieser starke Glaube gereift, dass Jesus helfen kann. (War das die Heldentat von jungen Gläubigen?) Wenn jemand ihrem Freund helfen konnte, dann Jesus. Dieser Glaube trieb sie an. Und Jesus honorierte ihn später.

Alle ihre Handlungen, die Risiken (Hausbesitzer sauer, hohe Kosten der Reparatur, Jesus findet das auch unpassend, die Enttäuschung des kranken Freundes...) waren es wert. Sie durften sich nicht abhalten lassen.

Mein persönlicher Merksatz dazu:

Sie glaubten nicht nur - Sie glaubten es wirklich

oder

Willst du es, oder willst du es wirklich.

3. Die himmlische Arbeitsteilung.

  • Sünden vergeben, Menschen liebevoll in seine Arme nehmen und sie anzurühren und zu heilen - das ist die Kernkompetenz unseres Herrn.
  • Menschen zu Jesus zu führen, sie mitzunehmen, dabei kreativ zu sein und es sich dabei etwas kosten zu lassen – das ist die Kernkompetenz der Gemeinde Jesu und ihrer Leute.
  • Schön, dass wir das nicht alleine machen: Getragen wurde der Kranke zu viert und begeleitet haben ihn noch mehr („etliche“ Vers 3).
  • Aber die Befreiung und die Erlösung schenkte der Sohn Gottes, Jesus Christus. Er ist Grund und Ziel. Er war und ist als Hauptperson in der Regie.